Ich bin dann mal weg! (5 Monate in Südamerika)

  • Hallo!

    Ob hier noch jemand mitliest? Egal, los geht's!

    Vielleicht ist es einigen entgangen, warum ich mich dieses Jahr so rar gemacht habe. Seit Februar steht fest, dass mein gesamter Jahresurlaub für eine mehrmonatige Südamerika-Tour draufgeht. Trotz prall gefüllter Zeitkonten hat es nur für eine einwöchige Tour in 2019 gereicht.

    So bin ich nun (nach mehreren Umplanungen/Sackgassen) erst mal solo im peruanischen Huánuco im Hostel. Das hier gekaufte Mopped steht auf dem Hof und morgen könnte es für eine innerperuanische Tour losgehen (falls der Händler einen technischen Defekt beseitigen kann). Für legale Grenzüberschreitung muss noch ein bisschen Papierkrieg geführt werden, was dankenswerterweise durch den Händler erfolgt.

    Das erste Abenteuer ist auch schon durchstanden: Den nächtlichen Straßenverkehr ohne Beleuchtung überlebt. Dass die Beleuchtung ausgefallen war, habe ich erst beim Abstellen im Hof bemerkt ... Uiuiui! Italienisches Verkehrschaos ist Pille-Palle gegen die Zustände hier ...

    Zur weiteren Tourplanung: Wird sich ergeben, wetterabhängig. Fest geplant ist für die Tour eigentlich nur ein Besuch der Weingegenden in Chile und Argentinien und allgemein die Anden abzufahren.

    Blog/Vlog oder sonstige regelmäßige Berichterstattung erspare ich mir. Mal schaun, wie ich Fotos online bringe.

    Ende März sollte ich wieder zurück sein, meint jedenfalls mein Chef. Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn es einen April-Stammtisch gäbe ...

    Ciao

    Walter

  • Walter, ich wünsche Dir eine gute Reise und unvergessliche Eindrücken. Es wäre schön, wenn Du hin und wieder ein Lebenszeichen von Dir gibst :) Komm gesund wieder

    Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich zu ändern vermag und gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Hat ein Weilchen gedauert, bis ich "El Diablo" dechiffrieren konnte. Und da es anderen vielleicht auch so geht:

    Casillero del Diablo Carmenere

    war gemeint. Allgemein überschlagen sich die Kritiker bei deren Cabernet Sauvignon (wegen Preis/Leistung), aber der Carmenere schmeckt mir besser.

    Gibt es in D im Supermarkt.

  • Gab ja ein paar Tage kein Update ... weil es aus Lima von meiner Seite nicht viel zu berichten gibt. Lima war/ist vielmehr ungeplanter Zwischenstopp wegen einer unklaren Medizingeschichte. Das ist jetzt vom TIsch, ab übermorgen sitze ich wieder auf dem Motorrad und nicht mehr im Wartezimmer...

    Ach, ja: Den Carmenere gibt es hier auch, teuerer als in D. Der 2018er ist schon trinkfähig, sollte aber nach dem Entkorken für mindestens 20 Minuten Luft bekommen.

  • Von Caraz nach Chuquicara geht es am Rio Santa entlang. Teilweise sehr enge Schlucht und bei großartigem Wetter (gut, den Windkanal hätte man etwas langsamer einstellen können) geht es vom strahlendem Sonnenschein in x unbeleuchtete Tunnel. Mal mit Schlaglöchern, mal ohne, mal mit Sand und Dreck. Mal kurz. mal lang. Mal gerade, mal krumm.

    Eine unglaubliche Strecke. Wäre gern länger stehengeblieben, aber als so 3 Meter von mir ein paar Steinchen von oben kamen, habe ich die Fototour aufs Mindestmass verkürzt.

    Aber man kann bei Google Streetview miterleben, wie sich das macht. Schweinegeil!

    11-2bb676f7.jpg

    Rio Santa 1

    EDIT: Wenn ich bei Google Maps richtig nachgezählt habe, waren das 33 Durchbrüche und Tunnel.

    Als Kontrastprogramm ging es auf die Transamericana, die genau so öde ist, wie ich sie mir vorgestellt habe. Gut, die Buskolonnen in den Ortschaften hatte ich nicht auf dem Radar und auch nicht die Dieselspur im Kreisverkehr (juhu, der erste Sturz auf der Tour)

  • Es war schon vor Beginn klar, dass die Frage nicht lautet, *ob* ich falle, sondern *wie oft*. Lies Dir die Reisebeschreibungen von den Leuten durch, die nicht ausschließlich Panamericana befuhren ...

    Einmal Diesel im Kreisverkehr (Panamericana)

    Einmal ein entgegenkommender Laster, der innerorts die Innenkurve nahm, die ich eigentlich gerne selbst benutzt hätte. Bei der Passage wurde mir mulmig -> Notausgang Straßengraben. Das war weniger lustig, trotz geringer Geschwindigkeit.

    Einmal Matsch in der Kurve bei geringer Geschwindigkeit. Was hier teils als Straße durchgeht, muss man gesehen und gespürt haben, sonst glaubt man das nicht.

  • Ecuador hat mich überrascht. E35 ist fein zu befahren, fast durchweg sauber und mit vorausberechenbaren Kurven. Und die Hochebene zieht sich (bin dort auf 2800 Meter, glaube ich) über dutzende von Kilometern. Nimmt und nimmt kein Ende und kaum Verkehr (und der ist deutlich gesitteter als in Peru). Sitze gerade im Café in Cuenca (Innenstadt UNESCO-Weltkulturerbe).

    Aber meine Hauptkamera ist hinüber (wahrscheinlich totvibriert) und so gibt es nur suboptimale Bilder aus meinem mistigen Smartphone. Werde in Quito nach Ersatz suchen ...